Jährlich werden allein in Deutschland rund 2,8 Milliarden Einweg-Becher verbraucht, hinzu kommen Behältnisse aus dem Bereich des Food to go. Mit der Novelle des Verpackungsge-setzes (VerpackG) wurde bundesweit die Mehrwegangebotspflicht eingeführt, um diesen Ab-fall zu vermeiden und gleichzeitig Ressourcen zu schonen. Demnach besteht seit dem 1. Ja-nuar 2023 gemäß §§ 33 und 34 Verpackungsgesetz (VerpackG) grundsätzlich für alle Letzt-vertreiber die Pflicht, neben Einwegkunststoffverpackungen für Lebensmittel und Einwegge-tränkebechern, zusätzlich eine Mehrwegalternative für Speisen und Getränke zum Mitnehmen anzubieten.
Seit einigen Jahren haben sich deutschlandweit mehrere Anbieter von Mehrwegsystemen für Essen- und Trinken to go auf dem Markt etabliert. Bei diesen sogenannten Insellösungen kön-nen die Verbraucherinnen und Verbraucher ihre benutzten Mehrwegbehältnisse bislang nur in den jeweils teilnehmenden Betrieben zurückgeben. Diese fehlenden Rückgabemöglichkeiten führen zu einer geringen Akzeptanz gegenüber Mehrwegverpackungen im to go Bereich. Vor diesem Hintergrund startet am 01. Juli die Initiative Reusable to go das Pilotprojekt „Mehrweg Modell Stadt“ in den Städten Wiesbaden und Mainz. Bei der Initiative Reusable to go handelt es sich um ein Konsortium verschiedener Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, die das Projekt unterstützen.
Ziel des Projektes ist es, im Rahmen der Mehrwegangebotspflicht, eine niedrigschwellige und flächendeckende Rückgabeinfrastruktur zu etablieren, die sowohl den Bürgerinnen und Bür-gern als auch den unterschiedlichen Betrieben zu Gute kommt. Den zurücknehmenden Stellen soll dabei kein finanzieller Mehraufwand bei der Rücknahme fremder Behälter entstehen. Die Vielzahl an neuen Rückgabemöglichkeiten für die Konsumenten soll die Attraktivität der Mehr-wegalternativen steigern und in der Zukunft eine höhere Mehrwegquote erreichen. Die gewon-nenen Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt können darüber hinaus in der Zukunft dazu beitra-gen, dass die Rücknahmelogistik der Mehrwegangebote sukzessive auf weitere Städte und Bundesländer ausgeweitet und vereinheitlicht wird, ohne den Wettbewerb der Systeme einzu-schränken. Dieses Vorhaben wird sowohl vom Umweltministerium Hessen als auch vom Kli-maschutzministerium Rheinland-Pfalz politisch unterstützt. Zudem wird die Umsetzung des Pi-lotprojektes durch zwei renommierte Hochschulen der jeweiligen Länder begleitet, um eine neutrale wissenschaftliche Beurteilung der Ergebnisse zu gewährleisten.
Zum Start des Pilotprojekts “Mehrweg Modell Stadt“ organisiert die Initiative Reusable to go einen Runden Tisch am 17. August 2023 ab 14:00 Uhr. Im Rahmen des Runden Tisches sollen das Pilotprojekt und die Teilnahmemöglichkeiten weiterer Unternehmen vorgestellt werden.
Dabei begrüßen wir die bundeslandübergreifende Zusammenarbeit in dem Pilotprojekt, um den einzelnen Betrieben und den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit einer kunden-freundlicheren Mehrwegalternative anbieten zu können.
Für Ihre Unterstützung bei der Umsetzung des Projektes „Mehrweg Modell Stadt“ in Hessen und Rheinland-Pfalz bedanken wir uns herzlich und freuen uns auf Ihr Kommen.