Mainz/Wiesbaden, 21.08.23 – In der vergangenen Woche fand eine wegweisende Mehrweg-Aktionswoche in den Städten Mainz und Wiesbaden statt. Unter dem Motto „Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft“ wurden innovative Maßnahmen präsentiert, die darauf abzielen, den Verpackungsmüll im Out-of-Home-Markt drastisch zu reduzieren.
Die Aktionswoche, die vom 14. bis 17. August stattfand, vereinte Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Verbände, Politik, Medien und Wissenschaft in einem gemeinsamen Ziel: die Förderung von Mehrwegverpackungen als Schlüssel zur Reduzierung von Einwegabfällen.
Am Montag, den 14. August, fand in Mainz der Auftakt der Aktionswoche statt. Nachdem beim letzten Aktionstag das Projekt und die teilnehmenden Unternehmen im Vordergrund waren, was das Ziel dieses Aktionstages die Involvierung von Bürgerinnen und Bürgern in Mainz. Dabei wurden über 100 Bürgerinnen und Bürger durch Studierende und Mitarbeitende der Technischen Hochschule Mittelhessen und des Umwelt-Campus Birkenfeld (Hochschule Trier) über den Bekanntheitsgrad von Mehrwegangeboten, die Nutzung dieser Angebote und die Verbesserungsvorschläge befragt. Viele Passantinnen und Passanten, sowie Unternehmen in der Mainzer Innenstadt nutzten die Gelegenheit sich über die Mehrwegangebote von Sykell, HEAG FairCup und kooky, die Kampagne Müll nicht rum des Klimaschutzministeriums Rheinland-Pfalz und die Aktivitäten der Stadt Mainz zu informieren.
Am Mittwoch, den 16. August, folgte ein weiterer Aktionstag in Wiesbaden. Auch hier stand die Information und Aufklärung der Bevölkerung über das Projekt und seine Ziele im Mittelpunkt. Das beeindruckende Medieninteresse während dieser Tage verdeutlichte die hohe Relevanz der Themen Mehrweg und Umweltschutz. Die Wiesbadener Bürgermeisterin Hinninger, sowie der Abteilungsleiter für ABCD des hessischen Umweltministeriums Dr. Hey, verdeutlichte die Wichtigkeit des Themas für ihre Stadt und den Umweltschutz im Land Hessen. Die Hessenschau vom 16.8. berichtete. Insgesamt wurden an diesem Tag ebenfalls über 100 Bürgerinnen und Bürger in der Wiesbadener Innenstadt befragt.
Der Höhepunkt der Aktionswoche war der Runde Tisch Mehrweg To-Go, der am Donnerstag, den 17. August, organisiert durch die Initiative Reusable To-Go im Klimaschutzministerium von Rheinland-Pfalz in Mainz stattfand. Die Resonanz auf diese Veranstaltung übertraf alle Erwartungen. Mit über 60 Teilnehmenden aus Lebensmittelhandel, Systemgastronomie, Bäckereiketten, Getränkehersteller und -händler, Mehrweganbieter, Logistik und IT-Unternehmen, sowie hochrangigen Verbandsmitgliedern unterschiedlicher Verbände und den Verantwortlichen der Stadt Mainz und der Stadt Wiesbaden war der Runde Tisch gut besetzt. Nach einem Grußwort von Staatssekretär Hauer wurde das Projekt vorgestellt und anschließend in einer 90-minütigen offene Fragerunde mit teilnehmenden Unternehmen über deren Angebote im Pilotmarkt diskutiert. Dabei konnten Vertreter verschiedener Branchen den Projektstand und den Ansatz einer offenen Rücknahmeinfrastruktur diskutieren und ihre Erfahrungen austauschen.
„Diese Aktionswoche war ein großer Erfolg und ein bedeutender Schritt im Projekt. Die einmalige Kombination wichtiger Wirtschaftsverbände, Landes- und Kommunalpolitik und Unternehmen bietet eine hervorragende Möglichkeit eine offene Mehrwegrückgabe gemeinsam zu gestalten.“, sagte Dr. Robert Reiche, (CONET Solutions GmbH) Projektleiter des Projektes Mehrweg Modell Stadt und Mitgründer der Initiative Reusable To-Go.
Staatssekretär Hauer vom Klimaschutzministerium Rheinland-Pfalz fügte hinzu: „Die Mehrweg-Aktionswoche verdeutlicht die Entschlossenheit und den Willen unserer Region, innovative Lösungen für eine nachhaltigere Gesellschaft voranzutreiben. Wir sind zuversichtlich, dass dieses Pilotprojekt Modellcharakter für weitere Städte und Bundesländer haben wird.“
Ziel ist es, im Rahmen der Mehrwegangebotspflicht eine niedrigschwellige und flächendeckende Rückgabeinfrastruktur für Mehrwegverpackungen zu etablieren. Dies soll sowohl den Bürgerinnen und Bürgern als auch den Unternehmen zugutekommen. Die Initiative wird von Verbänden der betroffenen Wirtschaftskreisen und Unternehmen aus verschiedenen Branchen unterstützt und von den hessischen und rheinland-pfälzischen Umweltministerien sowie den Städten Mainz und Wiesbaden politisch gefördert.
„Unser Ziel ist es, ein offenes System für Mehrwegverpackungen zu pilotieren, das alle Aspekte von Ausgabe, einfacher Rückgabe, Logistik und Reinigung abdeckt. Dabei setzen wir auf bestehende Infrastrukturen und Prozesse, um eine nachhaltige Lösung zusammen mit den Verbänden, Politik und Unternehmen zu schaffen“, betonte Frank Maßen, Mitinitiator der Initiative Reusable To-Go.
Die Mehrweg-Aktionswoche markierte einen bedeutsamen Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Zukunft. Die Teilnahme stand allen interessierten Akteuren offen, und die Veranstaltungen boten die Möglichkeit, sich über innovative Lösungen zu informieren und den Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft gemeinsam zu gestalten.